„Es war ein guter Tag!“ – Rückblick auf den KinderGottesdienstTag 2019 in Remscheid

Ein thematischer Rückblick von Brigitte Messerschmidt

„Es war ein guter Tag!“ Mit diesem und ähnlichen Eindrücken fuhren die mehr als 200 Teilnehmenden vom Rheinischen KinderGottesdienstTag am 21. September 2019 im Leibniz-Gymnasium in Lüttringhausen nach Hause.

Und alle, die die Vor- und Nachbereitung gestemmt hatten, waren zwar müde, aber glücklich, weil sich die Mühe gelohnt hat.

Zum Schwerpunkt-Thema „Abendmahl mit Kindern“ wurde mit einem Kurzreferat von Prof. Dr. Christian Grethlein eine solide Grundlage und ein Überblick gegeben. Was ist der biblische Befund zum Thema Kinder und Abendmahl? Was hat in der Geschichte dazu geführt, dass bei uns – anders als bei den orthodoxen Kirchen – irgendwann Kindern die Teilnahme verwehrt wurde? Wo stehen wir heute? Und was bedeutet das alles für die Praxis?  Prof. Grethlein bezog eindeutig Position gegen jeden Ausschluss, jede Abgrenzung, weil solches Vorgehen biblisch nicht begründbar ist und dem Handeln Jesu komplett entgegensteht.

Die anschließende Podiumsdiskussion mit hoher Beteiligung aus dem Publikum war das zweite Highlight zum Thema. Jil Blume, eine souveräne, lebhafte Moderatorin, ließ die verschiedenen Perspektiven und Erfahrungen zu Wort kommen und nahm auch die anwesenden Kinder als Experten wahr. Und sie alle zeigten, dass Kinder und Abendmahl unbedingt zusammen gehören. 

Zum Weiterdenken
Kritiker dazu gibt es leider in unseren Gemeinden immer noch. Sie haben Sorge vor einer „Verflachung“ des Sakramentes, weil Kinder es nicht verstehen würden. Diese Menschen müssen sich fragen lassen: „Was kann schlimmstenfalls passieren, wenn ein Kind einen Schluck Traubensaft und ein Häppchen Brot nimmt, ohne seine Zusammensetzung zu kennen oder seine Bedeutung zu analysieren? – Die Antwort kann doch nur sein: Kein wirkliches Risiko. Das Kind isst und trinkt. Das sind Basishandlungen zum Überleben. Und es spürt: ich gehöre dazu. Auch das ist für ein Kind überlebenswichtig.  „ Und was kann schlimmstenfalls passieren, wenn einem Kind Brot und Traubensaft verwehrt wird, während alle anderen es bekommen?“ – Die Antwort ist: Das Kind erlebt, dass sein Hunger und Durst ignoriert wird, dass es ausgegrenzt und übergangen wird. Eine solche ‚Gemeinschaft‘ ist für niemanden erstrebenswert, schon gar nicht für ein Kind. Und kindliche Erfahrungen, verbunden mit Gefühlen und sinnlichen Eindrücken, hinterlassen tiefe, manchmal lebenslange Spuren. Im schlimmsten Fall führen sie zu einer inneren und äußeren Distanz zur Kirche und Gemeinde.

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